Ohrenentzündungen im Sommer

Ursachenforschung

Das Trommelfell hat unzählige Nerven, sodass es ein sehr hohes Schmerzzentrum sein kann. Gehen Ohrenschmerzen mit Allergien oder einer Erkältung einher, könnte eine Ohrinfektion der Übeltäter sein. Denn die Ursachen von sogenannten „Schwimmerohren“ und echten Ohrinfektionen sind unterschiedlich. Und damit auch die Behandlungen. Eine Fehldiagnose kann dazu führen, dass man länger als nötig unter den Schmerzen zu leiden hat.

 

Das Schwimmerohr

Es tritt auf, wenn Wasser in offenen Gewässern oder im Schwimmbad in den Gehörgang gelangt. Die im Wasser enthaltenen Bakterien können unterschiedlichste Infektionen hervorrufen, wie beispielsweise eine Pilzinfektion.

 

Die Ohrinfektion

Sie wird hingegen durch eine innere Entzündung verursacht, welche ihrerseits durch eine Erkältung oder Allergie hervorgerufen wird. Dabei verstopft sich die Eustachische Röhre des Mittelohrs oder schwillt an. Die natürlich vorkommende Flüssigkeit im Ohr wird hinter dem Trommelfell eingeschlossen und es kommt zu einer Infektion.

 

Woran erkennt man die richtige Ursache?

Generell gilt, dass Schmerzen, die mit dem Schwimmerohr verbunden sind, stärker an der Außenseite des Ohrs empfunden werden. Der Patient spürt zunehmend den Schmerz, wenn er die Außenseite des Ohrs berührt und neigt eher dazu, an der Ohrmuschel zu ziehen oder sie zu berühren. Bei einer Ohrinfektion spürt man eher „innere“ Schmerzen. Auch ein Hörverlust ist, aufgrund der Nähe der Infektion zum Trommelfell, häufiger. Hat man das Gefühl, dass das Trommelfell geplatzt sein könnte, man sich extrem schwindlig fühlt, man ein sehr lautes Klingeln hört und starke Schmerzen verspürt, steckt eher eine Infektion dahinter, welche von einem HNO-Arzt abgeklärt werden sollte. Rötungen und Schwellungen sind aber bei beiden Ohrproblemen zu beobachten. Kommt jedoch Fieber hinzu, muss

man von einer Ohrinfektion ausgehen.

 

Die richtige Behandlung des Schwimmerohrs

Das Schwimmerohr kann mit rezeptfreien Ohrentropfen behandelt werden. Leichte Schmerzmittel helfen bei der Behandlung ebenso, wie das Auflegen einer warmen, feuchten Kompresse auf das Ohr. Sollten die Schmerzen aber zu stark werden, ist ein Besuch beim Arzt erforderlich. Er verabreicht in den meisten Fällen antibiotische Ohrentropfen. Denn häufig hat sich die Infektion bereits auf das umliegende Gewebe ausgebreitet.

 

Was tun bei einer Ohrinfektion?

Sie kann nicht mit Ohrentropfen behandelt werden. Orale Medikamente sind notwendig, um das zugrundeliegende Problem zu behandeln. Je nachdem, wie früh die Infektion erkannt wird, kann auch ein Nasenspray ansprechen. Je nach Hartnäckigkeit der Infektion, kann aber auch ein verschreibungspflichtiges Antibiotikum vom Arzt notwendig sein.

 

Vorbeugung

Die Wahrscheinlichkeit, eine Ohrinfektion zu erleiden, steigt, wenn der Gehörgang eng ist oder eine bestimmte Neigung hat oder viel Cerumen (Ohrenschmalz) produziert wird. Wer zum Schwimmerohr neigt, sollte deswegen beim Schwimmen Ohrstöpsel verwenden. Diese können in den meisten Apotheken erworben werden. Wenn Sie aber mit Ohrenschmerzen zu kämpfen haben, die nicht verschwinden, sollten Sie Ihren Haus- oder HNO-Arzt um Hilfe bitten. Gehen Sie gemeinsam die Symptome und möglichen Ursachen durch, um den richtigen Weg zur Linderung zu finden.

// Quelle: Magazin Gesund am Reumannplatz – Sommer 2021

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